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Know-how für Kreative

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Was ist neu in Photoshop CS2?
2 Digitalfotos optimal vorbereiten
3 Retusche
4 Grundlagen Farbe
5 Farb- und Tonwertkorrekturen
6 Farbmanagement
7 Fotomontage und Composing
8 Effekte für Text und Bild
9 Filter
10 Screendesign mit Photoshop CS2
11 Druckausgabe
12 Ausgabe für das Web
13 Ausgabe für Video
14 Teamwork und Versionierung
15 Adobe Bridge
16 Automation in Photoshop
17 Tipps und Tricks
Die Buch-DVD
Stichwort
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Adobe Photoshop CS2 professionell von Thomas Bredenfeld
Buch: Adobe Photoshop CS2 professionell

Adobe Photoshop CS2 professionell
komplett in Farbe, mit DVD
507 S., 49,90 Euro
Rheinwerk Design
ISBN 978-3-89842-700-5
gp 11 Druckausgabe
  gp 11.1 Farbseparation und Farbaufbau
    gp 11.1.1 Profile verwenden oder Eigenbau?
    gp 11.1.2 Farbaufbau
    gp 11.1.3 Gesamtfarbauftrag
    gp 11.1.4 GCR – Unbuntaufbau
    gp 11.1.5 UCR – Buntaufbau
    gp 11.1.6 Die Qual der Wahl: GCR oder UCR?
    gp 11.1.7 Druckfarben, Papier und Tonwertzuwachs
    gp 11.1.8 Unterfarbenzugabe
  gp 11.2 Druckraster und Auflösung
    gp 11.2.1 Rasterwinkel
    gp 11.2.2 Auflösung: dpi, lpi & Co.
  gp 11.3 Ausgabe-Formate
    gp 11.3.1 TIFF
    gp 11.3.2 PDF
    gp 11.3.3 EPS
    gp 11.3.4 Reden Sie mit Ihrer Druckerei!
  gp 11.4 Proofing
    gp 11.4.1 Was ist ein Proof?
    gp 11.4.2 Proofdrucker
    gp 11.4.3 Proofs drucken aus Photoshop
    gp 11.4.4 Softproof


Rheinwerk Design

11.4 Proofing  downtop

Bevor man Bilddaten aus dem Haus gibt, ist es von Vorteil, verlässlich zu wissen, ob wirklich alles passt. Auch wenn man weiß, dass man sich an alle Standards und die Vorgaben der Druckerei gehalten hat, ist es gut, dies auch zu kontrollieren.


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11.4.1 Was ist ein Proof?  downtop

Die beste Möglichkeit dazu ist ein Proof. Dieser Druck dient einmal zur eigenen Kontrolle, ob ein Bild wirklich so ausschaut, wie es gedacht war. Ein weiterer Zweck ist die Abnahme durch den Kunden. Hat er diesen Druck akzeptiert, gilt das in der Regel (je nach Gestaltung der Auftragsbedingungen) als abgenommen. Gibt man diesen abgenommenen Proofdruck dann als Vorgabe gemeinsam mit den Daten in die Druckerei, so hat man sich relativ gut gegen Reklamationen abgesichert. Das ist jedoch mit einigen Voraussetzungen verbunden.


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11.4.2 Proofdrucker  downtop

Man kann nicht mit jedem Drucker ein Proof erstellen. Ein Proofdrucker hat hohen Qualitätsansprüchen standzuhalten. Er sollte zunächst über einen großen Farbraum verfügen, der zumindest größer sein muss als das, was später eine Druckerei an Farbumfang aufs Papier bringt. Dann sollte er sehr farbstabil sein, denn er ist ja im Grunde eine Art Messgerät.

Wenn man Proofdrucke nur von Bildern haben will, reicht im Grunde ein guter Tintenstrahldrucker, der sauber profiliert ist. Will man aber auch Vektor- und Layoutdaten proofen, z. B. aus Adobe Illustrator, Adobe InDesign oder QuarkXPress, führt kein Weg am einem Drucker vorbei, der PostScript-tauglich ist, denn ohne diesen Standard läuft in der Datenkommunikation mit einem Druck-Dienstleister nicht viel.

Früher wurden für Proofs Spezialdrucker mit eigenen Farben und Papieren eingesetzt (z. B. beim Cromalin-Verfahren). Heute werden meist hochwertige Tintenstrahldrucker als Proofdrucker eingesetzt. Sie sind meist sehr farbstabil und der Umfang an darstellbaren Farben ist größer als derjenige des Offsetdrucks. (Farblaserdrucker sind zwar oft von Haus aus PostScript-fähig, aber farbig meist sehr instabil, sodass sie kaum für diesen Zweck infrage kommen.)

In der Regel sorgen bei Tintenstrahldruckern Software-RIPs (Raster Image Processor) für die PostScript-Fähigkeit. Am Markt verfügbare Produkte sind z. B. EFI Colorproof (vormals Best, http://www.efi.com), ProofMaster (http://proofmaster.net) oder PowerRIP (http://www.iproofsystems.com).

Ein weiteres notwendiges Feature, das ein Proofdrucker haben muss, ist die Profilierbarkeit. Hier sei auf das ausführliche Kapitel »Farbmanagement« verwiesen (ab Seite 183). Ein Proofdrucker braucht unbedingt ein Farbprofil, weil er selbst die Farbausgabe z. B. derjenigen Druckmaschine simulieren muss, auf der dann der Auflagendruck stattfindet.


ACHTUNG!

Will man ein Proof drucken, müssen immer alle internen Farbkorrektur-Mechanismen des Druckers abgeschaltet werden, sonst hat das Farbmanagement keinen Sinn. Es müssen die gleichen Bedingungen herrschen, unter denen der Drucker profiliert wurde (mehr dazu ab Seite 198).


Photoshop benutzt für seine Bildbearbeitung einen Arbeitsfarbraum (z. B. ECI-RGB). Ein bearbeitetes Bild wird dann später in der Druckerei z. B. nach der Norm ISO Coated gedruckt. Für diese Norm gibt es ein Profil (oder die Druckerei hat ein eigenes Farbprofil für ihre Maschine, das sie Ihnen zur Verfügung stellt). Der Proofdrucker hat nun die Aufgabe, das später anzuwendende Profil vorab zu simulieren. Dafür muss natürlich auch sein eigenes Profil als Ausgabegerät ausgemessen worden sein.

Beim Drucken eines Proofs muss Photoshop nun das Bild von seinem Arbeitsfarbraum ausgehend so von RGB nach CMYK umrechnen, dass es dem ISO Coated-Profil der Druckmaschine entspricht. Für den Probedruck auf dem Proofdrucker muss nun noch vom ISO Coated-Profil auf das gemessene Profil des Proofdruckers umgerechnet werden. Genau das ist der Job von Photoshops Dialog Drucken mit Vorschau.


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11.4.3 Proofs drucken aus Photoshop  downtop

Abbildung 11.24   Mitdrucken von Passermarken, Farb- und Grauskalen

Die Möglichkeit, aus Photoshop Proofs zu drucken, findet sich unter Datei · Drucken mit Vorschau ( / + / + ). (Sollte der untere Teil dieser großen Dialogbox nicht zu sehen sein, muss man auf Mehr Optionen klicken.) Im Modus Ausgabe kann man festlegen, ob und wie die Datei mit Farbskalen, Passermarken, Schnittmarken etc. ausgedruckt oder ob z. B. ein Hintergrund oder Rand mitgedruckt werden soll.

Spannender wirds, wenn man in den Modus Farbmanagement wechselt. Hier kann man zunächst oben auswählen, ob man das Dokument drucken will (Abbildung unten links) oder ob man ein Proof dieses Dokuments haben will (Abbildung unten rechts).

Für das Drucken des Dokuments stellt man die Farbhandhabung auf Photoshop bestimmt Farben und wählt unter Druckerprofil das ausgemessene Profil des Druckers . Die Renderpriorität richtet sich nach dem Motiv. Perzeptiv ist bei Fotos in Ordnung .


HINWEIS

Bei einigen PostScript-RIPs werden die Farbprofile für den Drucker vom RIP verwaltet. Dann kann man dem RIP einfach CMYK-Daten mit dem Arbeitsfarbraum-Profil (z. B. ISO Coated) schicken und muss Drucker bestimmt Farben einstellen. Genaue Auskunft gibt das Handbuch des RIPs.


Will man aber ein Proof drucken, wählt man ebenfalls Photoshop bestimmt Farben und als Druckerprofil ebenfalls das Profil des Druckers . Mit Proofeinstellungs-Vorgabe kommt das Wichtigste zum Schluss: das Profil, das simuliert werden soll (hier ISO Coated) bzw. das die Druckerei vorschreibt.

Wenn die Farbe des Papiers mitberücksichtigt werden soll (z. B. sinnvoll beim Profil ISO uncoated yellowish für gelbliches Papier), muss man Papierfarbe simulieren aktivieren.

Abbildung 11.25   Photoshops Dialog Drucken mit Vorschau mit den erweiterten Optionen und den Unterabteilungen für Drucken und Proof

Soll ein Proof in die Druckerei mit den Druckdaten mitgegeben werden, so empfiehlt es sich, neben den Farbskalen, die man im Druck-Dialog von Photoshop hinzufügen kann und die die vier Druckfarben und die drei primären Mischungen Rot, Blau und Grün umfassen, noch als Referenz den FOGRA-Medienkeil mitzudrucken.

Abbildung 11.26   FOGRA-Medienkeil

Dieser ist von der FOGRA (Forschungsgesellschaft Druck e.  V., http://www.fogra.de) entwickelt worden und dort erhältlich. Wird der FOGRA-Medienkeil auf einem Proof mitgedruckt und hat die dazugehörige Druckdatei eines der ISO-Profile angehängt, weiß der Drucker an der Maschine verbindlich, was er vor sich hat. Das sorgt für Reklamationssicherheit.


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11.4.4 Softproof  toptop

Neben dem Proofausdruck hat man bei Photoshop noch die Möglichkeit eines so genannten Softproofs. Dabei wird nichts gedruckt (eben keine »Hard Copy«), sondern das Farbverhalten der beabsichtigten Druckausgabe am Bildschirm simuliert.

So wie beim Drucken eines Proofs ein profilierter Drucker Pflicht ist, gilt das hier für den Monitor (zur Monitor-Profilierung siehe Seite 190). Unter Ansicht · Farb-Proof oder / + kann man schnell umschalten zwischen der Ansicht der Datei im Arbeitsfarbraum und derjenigen im beabsichtigten Ausgabefarbraum. Doch zuvor muss das unter Ansicht · Farb-Proof einrichten eingestellt werden. Man findet hier eine ganze Reihe vorgefertigter Einstellungen. Neben druckrelevanten Ansichten (auch einzelner Druckplatten) kann man auch Bildschirm-Darstellungen auf Mac und Windows simulieren. Am meisten wird der Preset CMYK-Arbeitsfarbraum verwendet, den man ja in der Regel so einstellt, dass er bereits zur beabsichtigten Ausgabe passt. Eigene lassen sich auch erstellen.

Abbildung 11.27   Menüpunkte unter Ansicht für Softproof

Dazu kann man im Dialog Proof-Bedingungen anpassen einstellen, wie das geschehen soll. Unter Zu simulierendes Gerät wird das Farbprofil angegeben, das der Ausgabe entspricht, hier ISO Coated. Wenn bei Renderpriorität (siehe Seite 187) wie hier Absolut Farbmetrisch eingestellt wird, kann die Papierfarbe mitsimuliert werden. Mit Speichern werden diese Einstellungen unter einem eigenen Namen im Menü unter Ansicht · Proof einrichten verfügbar gemacht.

Abbildung 11.28   Einstellungen für Softproof unter Proof-Bedingungen anpassen

Angenehm ist die Möglichkeit, mit Fenster · Anordnen · Neues fenster für [Dateiname] ein zweites Fenster für das Dokument zu öffnen und mit Fenster · Anordnen · Untereinander (oder Nebeneinander) zwei Ansichten gegenüberzustellen und in einer davon mit / + in die Softproof-Ansicht zu wechseln. Man hat dann einen guten A/B-Vergleich über die Auswirkung der Umrechnung der Datei in den Ausgabefarbraum. Wird eine Datei als Softproof angezeigt, wird das simulierte Profil in der Titelliste nach der Farbtiefe benannt (hier: .../16#/ISOcoated).

Abbildung 11.29   A/B-Vergleich mit zwei Fenstern der gleichen Datei, oben als Softproof, unten in der Normalansicht (RGB-Arbeitsfarbraum)

 



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