7.2 Masken
Der Begriff »Maske« wird in Photoshop an mehreren Stellen und in unterschiedlichen Zusammenhängen gebraucht. »Maske« ist ein übergeordneter Begriff, dessen Bedeutung sich in Photoshop danach richtet, wo er eingesetzt wird. Die Erfahrung hat immer wieder gezeigt, dass hier die Verwirrung mitunter groß ist. Deshalb sind hier zunächst Begriffsklärungen und Abgrenzungen erforderlich:
- Eine Auswahl kann als Maske dargestellt werden, indem für diese der Maskierungsmodus aktiviert wird. Diese Maske zeigt an, wo etwas zur Bearbeitung ausgewählt ist.
- Eine Ebene kann eine Maske enthalten. Sie wird Ebenenmaske genannt und bestimmt, wo Teile einer Ebene ausmaskiert, also unsichtbar sind.
- Ein zweiter Typ Ebenenmaske kann eine Vektormaske sein. Dieser Sonderfall maskiert nicht auf Basis von Pixelinformationen, sondern von Vektoren.
- Alpha-Kanäle können ebenso wie Auswahlen als Maske dargestellt werden. Sie sind einfach nur in der Datei zusätzlich zu den reinen Bildinformationen abgespeicherte Graustufenbilder. Ihre Verwendung ist zunächst nicht festgelegt und sehr vielfältig.
- Bei den so genannten Schnittmasken wird die Transparenzinformation einer Ebene dazu benutzt, eine andere Ebene zu maskieren.
Wie in der klassischen Dunkelkammer deckt eine Maske Bildbereiche ab, die geschützt und nicht bearbeitet werden sollen und lässt Bereiche frei, in denen Manipulationen wirken sollen. Prinzipiell sind Masken nichts anderes als Graustufeninformationen, wobei Weiß nichts anderes als »komplett ausgewählt« heißt, schwarz »überhaupt nichts ausgewählt«. Alle Grautöne dazwischen wählen mehr oder weniger stark aus und schwächen Manipulationen entsprechend.
Photoshop speichert intern auch die Transparenzen der Ebenen als Graustufenbild ab. Auch ist eine Auswahl intern immer ein Graustufenbild, auch wenn wir die »laufende« Auswahlgrenze sehen.
Abbildung 7.14 Umschalten zwischen normaler Ansicht der Auswahl und dem Maskierungsmodus (oben) und Darstellungsoptionen für den Maskierungsmodus (unten)
Das Grauwertbild einer Auswahl kann man nun als Maske wie ein ganz normales Bild mit den Werkzeugen (z. B. Pinsel) bearbeiten, die im Kapitel »Retusche« (ab Seite 69) eingehend besprochen wurden. Dazu wechselt man unten in der Werkzeugpalette in den Maskierungsmodus oder bedient sich des Shortcuts . Mit einem Doppelklick auf einen der beiden Buttons kann man Farbe und Transparenz der »Maskierungfolie« anpassen und angeben, ob das Ausgewählte oder das nicht Ausgewählte eingefärbt werden soll . Die Maskierung wird in der Kanäle-Palette als kursiv beschrifteter (temporärer) Alpha-Kanal angezeigt und kann dort nach Abschalten der eigentlichen Bildinformation (Auge im RGB- bzw. CMYK-Gesamtkanal) als Graustufenbild bearbeitet werden. Dabei lassen sich dann z. B. Fehlstellen einer Zauberstab-Auswahl, z. B. Löcher, viel besser erkennen als im transparenten und schwachkontrastigen Overlay des Maskierungsmodus. Auf dem Maskierungsbild kann man mit Weich- oder Scharfzeichnern, mit allen Malwerkzeugen oder Verläufen und auch mit Filtern arbeiten.
Abbildung 7.15 Auswahl in einem Bild mit Auswahlkante, Darstellung im Maskierungsmodus und Auswahl als Graustufenbild (vergrößert)
Dass man auf diesem Graustufenbild wiederum Auswahlen nutzen kann, macht das Ganze erst richtig leistungsfähig, aber leider auch zunehmend unübersichtlich. Es erfordert nämlich doch fallweise einiges Abstraktionsvermögen, wenn man mit Auswahlen ein Bild manipuliert, das ja selbst eine Auswahl darstellt.
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